Montag, 19. September 2011

ÜFO: "Ich ist ein anderer"

Die Reportage "Ich ist ein anderer" ist von Nina Pauer verfasst worden und am 8.09.2011 in der "ZEIT" publiziert worden.
Hintergrund für Pauers Text stellt womöglich der konstant wachsende Anteil an Therapiebesuchern der Generation der 30-jährigen dar.
Grund für die psychische Labilität dieser Menschen sei einerseits der enorme Druck der Erfüllung der vermeintlichen Perfektion dieser Altersgruppe gegenüber der Gesellschaft.
Auf der anderen Seite seien die Menschen dieser Generation geplagt von erheblichen Zukunftsängsten sowie insbesondere Ängsten des Versagens v.a. im Hinblick ihrer beruflichen Verwirklichung.
Die Autorin veranschaulicht zudem detailliert die mit dieser psychischen Last verbundenen Folgeerscheinungen, wie beispielsweise Schlafstörungen.

Sonntag, 10. Juli 2011

Übungsaufsatz: Dialektische Erörterung

Übungsaufsatz: Dialektische Erörterung zum Thema "sollte es auf den Pausenhöfen deutscher Schulen eine "Deutschpflicht" geben? :

Die von Anna Reimann verfasste, und am 9.6.11 auf der Webseite "politikcity" veröffentlichte Reportage, "Schüler finden das Sprachdiktat gut", beschäftigt sich in erster Linie mit der Frage, ob es als sinnvoll zu werten sei, Deutschpflicht an deutschen Pausenhöfen einzuführen.
Die Autorin besucht dazu die berliner "Herbert-Hoover-Realschule", die seit einem Jahr dieses Gesetz in die Schulordnung aufgenommen hat. Der Text weist viele Vor- sowie Nachteile dieser mutmaßlichen neuen Regelung auf.

Nun erübrigt sich für mich persönlich die Frage, ob die Einführung der "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen von Vorteil sei.

Nach detaillierter Betrachtung der Überlegung der EInführung, der Deutschpflicht an deutschen Pausenhöfen, erkenne ich zahlreiche Aspekte, die eine Durchführung dieses Gedankenganges widerlegen.

Als erstes sehe ich das Aufkommen erheblicher Probleme, hinsichtlich des praktischen Umsetzens des Versuches, "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen dieses Landes einzuführen.

Viele Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund werden sich wahrscheinlich sträuben, diese Regelung anzunehmen und sie zu befolgen. Zudem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Gesetz bei, in Deutschland lebenden Zuwanderern, auf große Enttäuschung stößt, was wiederum bei einigen Migranten Protestverhalten auslösen könnte.
So werden einige Schüler und Schülerinnen gegen die erwünschte Endsituation auf den Pausenhöfen rebellieren und sich mutwillig nur noch in ihrer Muttersprache ausdrücken. Dieses Verhalten wirke sich jedoch ausgesprochen kontraproduktiv in Betracht auf das Ziel des Versuches aus. So könnte dieses protestierende Agieren beispielsweise zu vermehrter "Grüppchenbildung" der eigenen "Landsleute" führen. In meinen Augen solle sich jedoch ein jede Schule die Vermeidung von sogenannter "Grüppchenbildung" als Ziel setzen, um Schüler(innen) jeder Herkunft miteinander zu verbinden und somit für ein gutes Klima in dieser Institution zu sorgen.

Eine andere, darauf folgende Problematik ist, dass sich die Überprüfbarkeit der Einhaltung dieser mutmaßlichen neuen Gesetzmäßigkeiten als sehr komplex erweist.
Es ist schließlich schier unmöglich zu kontrollieren, ob sich auch ein jeder Schüler, der sich auf em Pausenhof befindet, in germanischer Sprache auszudrücken vermag.

Wie sollte eine Lehrkraft beispielsweise beim Erkennen eines Verstoßes gegen diese Regelung vorgehen? Meiner Meinung nach wäre jede Form von "Bestrafung" sinnlos, denn die betroffenen Schüler und Schülerinnen würden den, auf ihr Fehlverhalten folgende, Konsequenzen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nachgehen, oder sich wiederum nur noch mehr, gegen die Einführung der "Deutschpflicht" auf den Pausenhöfen wehren, was ebenfalls wieder Protestverhalten hervorrufen könnte und eventuell sogar zur Isolation der Schüler(innen) mit Migrationshintergrund führen könnte.

Ein weiterer Punkt, der gegen die Einführung der "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen spricht, ist die damit verbundene, vermeintliche Diskriminierung der Schüler und Schülerinnen aus "Zuwanderer-Familien". Viele Menschen, hier Schüler, fühlen sich in ihrer Achtung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit eingeschränkt, wie in Art. 2 GG aufgeführt: "(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden." .

Manche Migranten deuteten beispielsweise den Verbot, des Gebrauches ihrer Muttersprache auf den Pausenhöfen, sicherlich als Einschränkung der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und argumentierten vielleicht, indem sie behaupteten, sie fühlten sich in Deutschland nicht (mehr), wie in einer freien Demokratie. Sie hätten vielleicht den Eindruck, sie müssten sich von Schulleiter, von irgendwelchen , als sinnlos empfundenen Regelungen, "unterdrücken" lassen.

Ich resumiere: Bei genauerer Auseinandersetzung mit der Thematik, erkenn ich vieles, welches eine Durchsetzung der "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen dementiert. Ebenso werde ich mit vielen Aspekten konfrontiert, die diesen Versuch als sinnvoll werten und diese Chose befürworten:

Allen voran, stellt Deutschland einen multikulturellen Staat dar, der das Ziel vorsieht, durch seine Sprache, andere Kulturen nicht zu unterbinden, sonder zu verbinden.
Deutschland möchte, dass, insbesondere in Schulen, Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern miteinander kommunizieren können.
Die EInführung der "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen gilt somit als erster Anlauf, eine gesunde Kommunikation zu schaffen, aufrecht zu erhalten sowie Kommunikationsprobleme aus dem Weg zu schaffen.
Aufgrund von auftretenden Schwierigkeiten, hinsichtlich der Kommunikation zwischen Menschen, ergeben sich häufig Missverständnisse, die schwerwiegende Konsequenzen zu Folge haben können. Zum Beispiel bekäme die jeweilige Lehrkraft, die für den Pausendienst zuständig ist, es nicht mit, über was sich die Schüler und Schülerinnen mit ausländischen Wurzeln unterhalteb, sofern diese in ihrer Muttersprache kommunizieren.
In Folge dessen besteht die Gefahr, dass die Schüler mit Migrationshintergrund andere Schüler(innen) beleidigen o.ä., ohne dass eine Lehrkraft WInd davon bekäme. Diese Situation wiederum löse sehr wahrscheinlich erneut schwerwiegende Probleme aus, die nicht einfach zu beseitigen wären.
Dies ist jedoch nicht das einzige Argument, das die Realisierung dieser Regelung befürwortet:

Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass viele Schüler mit Migrationshintergrund zu Hause wahrscheinlich überwiegend die Verwendung ihrer Muttersprache bevorzugen, zudem ein nicht außer Acht zu lassender Teil, deren Eltern, die deutsche Sprache wahrscheinlich nicht ausreichend beherrscht.
Wenn die Schüler also weder zu Hause, noch in ihrer Freizeit, wie zum Beispiel während der Pausen, so ist es keines Weges verwunderlich, wenn die schulischen Bildungsunterschiede, speziell im Fach Deutsch, zwischen Kindern aus "Zuwanderer-Familien" und Muttersprachlern immer mehr zunehmen.
In meinen Augen sollte man durchaus die Vermeidung, solcher auftretenden sprachlichen Differenzen ins Auge fassen- und wo könnten Lehrer besser ansetzen, als bei den Unterhaltungen auf dem Pausenhof?

Durch die stetige Kommunikation der deutschen Sprache, besteh die Chance, eine orbig genannte "Grüppchenbildung" zu durchbrechen, weil dadurch höchstwahrscheinlich immer mehr Schüler(innen) mit ausländischen Wurzeln ins Gespräch mit Muttersprachlern kämen.
Zudem fördere dies die Integration von in Deutschland lebenden Schülern mit Migrationshintergrund.
Die Schüler und Schülerinnen lernen, alte Gewohnheiten, wie beispielsweise, sich nur mit den eigenen "Landsleuten" auszutauschen, zu besiegen und Klischees sowie Vorurteile weitestgehend unbeobachtet zu lassen.
Sie lernen unter anderem, insbesondere andere Kulturen zu respektieren und zu tolerieren, was ein Leitziel vieler deutscher Schulen darstellt.
Der Respekt und die Toleranz beziehen sich zudem beidseitig auf die deutsche sowie auf alle anderen, in der Schule vertretenden Kulturen.
Kinder aus "Zuwanderer-Familien" lernen sich, in Deutschland einzugliedern und stoßen dabei auf Toleranz und Verständnis.

Ich persönlich deute die positiven Aspekte und Folgerungen, einer "Deutschpflicht" an deutschen Pausenhöfen als von höherer Relevanz, als die antithetischen Argumente und werte diese Einfühung als sehr sinnvoll , sofern dieses Angebot auf Freiwilligkeit basiert und auf Nichteinhaltung der mutmaßlichen neuen Regelung, keine negativen Konsequenzen folgen.

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Dankeschön für Lesen, im Voraus!

Mfg, Selina