Nathan der Weise



Gotthold Ephraim Lessing - Nathan der Weise. Die Inhaltsangabe, Stammbaum, Figurenkonstellation und eine Szenenübersicht.

Autor: Steffen Kuntoff. Lizenz: cc by-sa. Weitere Quelle: hausarbeiten.de.

Inhaltsangabe

Jerusalem zur Zeit nach dem 3. Kreuzzug. Der ebenso reiche wie weise und edelmütige jüdische Kaufmann Nathan kommt von einer langen Geschäftsreise zurück. Während seiner Abwesenheit brannte es in seinem Haus, und seine Pflegetochter Recha verdankt einem Christen ihr Leben.Nathan schickt Daja, die verwitwete christliche Erzieherin Rechas, um den Tempelherrn einzuladen, aber der lehnt es ab, mit Juden zu verkehren. Nathan passt ihn auf der Straße ab, und obwohl sich der Christ zunächst schroff abweisend verhält, gelingt es dem jüdischen Kaufmann allmählich, ihn durch seine  für sich einzunehmen.
Sultan Saladins Kassen sind lee. Deshalb sucht er einen Kreditgeber.
Als Nathan zum Sultan gerufen wird, erwartet er, dass dieser wissen wolle, was er während seiner Reise beobachtet habe. Doch zu seiner Verblüffung fragt ihn Saladin nach einiger Zeit, welche Religion er für die wahre halte. Nathan wittert eine Falle und antwortet mit einem Märchen, der berühmten Ringparabel:
Jede der drei großen Religionen kann die "echte" sein. Jedenfalls sollten ihre jeweiligen Anhänger davon ausgehen und es durch Sittlichkeit und Nächstenliebe zu beweisen versuchen.
Saladin reagiert betroffen und bietet dem Juden seine Freundschaft an.
Während Nathan noch beim Sultan ist, folgt der Tempelherr seiner Einladung, weil er aber nur Recha und Daja im Haus des Kaufmanns antrifft -- und sich eingesteht, wie sehr Recha ihm gefällt -- zieht er sich rasch wieder zurück. An Rechas Reaktion merkt Daja, dass auch sie sich verliebt hat.
Ungeachtet der verschiedenen Religionen und seines Keuschheitsgelübtes hält der Tempelherr um die Hand Rechas an. Nathan reagiert ausweichend und erkundigt sich nach der Herkunft des Tempelherrn.
Daja trifft sich heimlich mit dem Tempelherrn, und verrät ihm, dass Recha nicht die leibliche Tochter Nathans ist, sondern ein christliches Kind, das dieser aufgezogen habe. Die Vorstellung einer von einem Juden erzogenen Christin entsetzt den Tempelherrn.Er denunziert den jüdischen Kaufmann beim Patriarchen.
Ein Klosterbruder warnt Nathan.Im Palast des Sultans klärt Nathan den Tempelritter auf.Recha heißt in Wirklichkeit Blanda von Filnek und ist die Schwester des Tempelherrn.
Saladin vergewissert sich durch einen Blick in das Brevier Wolf von Filneks, das der Klosterbruder Nathan überbracht hat, und weiß nun, dass es sich beim Vater von Leu und Blanda um niemand anderen handelte als um seinen Bruder Assad, der vor vielen Jahren von einem Ausritt nicht zurückgekehrt war. Ein christlicher Tempelherr und die Pflegetochter eines Juden sind also in Wahrheit Neffe und Nichte eines muslimischen Herrschers: Obwohl sie drei verschiedenen Religionen angehören, sind sie Mitglieder ein und derselben Familie.