1. Sturm und Drang (1767-1785)
Der Name der gesamten Epoche entstand durch das Drama von Frierdrich Maximilian Klinger. Hauptsächlich wurde in dieser Zeit gegen folgendes protestiert:
- absolutistische Obrigkeiten, Adel
- bürgerliche Berufsleben und Moralvorstellungen
- Traditionen, Kunst, Literatur
Im Grunde stimmt der "Sturm und Drang" mit der "Aufklärung" überein, jedoch radikaler und ungeordneter.
Im Mittelpunkt stand das Genie, auch schöpferische Kraft der Natur genannt, das sich seine Regeln und Gesetze selbst schafft. Die Natur galt als das Göttliche.
Der "wahre" Mensch zu dieser Zeit:
- selbständig, gläubig, wagemutig
- "Kraftkerl" (seelisch, geistig, körperlich)
Quelle
1.2 Sturm und Drang vs. Empfindsamkeit - zwei Gegensätze in einer Epoche?!
"Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius ein Gedicht aus der Empfindsamkeit:
"Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius ein Gedicht aus der Empfindsamkeit:
! Empfindsamkeit: überschängliches Gefühl, Liebe, Träumererei, "In-sich-Gekehrtheit, Naturnähe...
Matthias Claudius (*1740-1815) http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/02/Portrait_claudius.jpg |
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
Und vor Dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn Du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbar auch!
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
Und vor Dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn Du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbar auch!
"Prometheus" von J.W. von Goethe ein Gedicht des Sturm und Drangs:
! Sturm und Drang: siehe oben
Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst!
J.W. Goethe (*1749-1832) http://www.onlinekunst.de/goethe/goethe.jpg |
Und übe, Knaben gleich,
Der Disteln köpft,An Eichen dich und Bergeshöhn'n!
Mußt mir meine Erde,
Doch lassen steh'n,Und meine Hütte,
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut,Du mich beneidest.
.
Ich kenne nichts Ärmeres
Unter der Sonn' als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.
Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir
Wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?
Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren.
Da ich ein Kind war,
Nicht wußte, wo aus, wo ein,
Kehrt' ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär
Ein Ohr zu hören meine Klage,
Ein Herz wie meins,
Sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir
Wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
Von Sklaverei?
Hast du's nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
Betrogen, Rettungsdank
Dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
Je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet
Je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet
Die allmächtige Zeit
Und das ewige Schicksal,
Meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
Ich sollte das Leben hassen,
In Wüsten fliehn,
Weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?
Hier sitz' ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, weinen,
Genießen und zu freuen sich,
Und dein nicht zu achten,
Wie ich!
1.3 Die bedeutensten Persönlichkeiten zu dieser Zeit
- 10. November 1759 in Marbach bei Stuttgart † 9.Mai 1805 in Weimar
- Schrieb Theaterstücke, Balladen
- Wichtigste Werke:
- Die Räuber 1781 (Drama)
- Kabale und Liebe 1784 (Drama)
Quellen (http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schiller; http://www.friedrich-von-schiller.de/ ;http://www.literaturwelt.com/autoren/schiller.html )
- *28.August 1749 in Frankfurt am Main † 22.März 1832 in Weimar
- Sehr bedeutender Dichter
- Wichtigste Werke:
- Götz von Berchlingen 1773 ( Drama)
- Prometheus 1772 / 77 (Gedicht)
Quellen http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe ; http://www.literaturwelt.com/autoren/goethe.html ; http://www.johann-wolfgang-goethe.de/
Jakob Michael Reinhold Lenz
- *23.Januar 1751 in Seßwegen ( Lettland) † 3./4. Juni 1792 Moskau
- Schrieb hauptsächlich Dramen
- Wichtigsten Werke:
- Der Hofmeister 1774 (Drama)
- Die Soldaten 1776 (Drama)Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Michael_Reinhold_Lenz#Werke_.28Auswahl.29 ; http://www.nthuleen.com/papers/131paper.html ; http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Lenz/biolenz.htm
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